Hologramme und ihre Versprechen – Ein Pragmatischer Ansatz im Kontext von Plattformen und Populärkultur
Dreidimensionale, schillernde und halbtransparente Bilder, die im Raum schweben – so hat sich das Hologramm in die Popkultur eingeschrieben. Als ganzheitliche Darstellungen, die Leinwand und Bildschirm überwinden, haben Hologramme seit jeher den Anspruch, neu und disruptiv zu sein. Meine Dissertation postuliert, dass das Hologramm, wenn es auftaucht, niemals trivial ist. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Allgegenwärtigkeit der Idee des Hologramms als ewiges Konzept. Insbesondere leistet die Arbeit einen Beitrag zu der Frage, wie sich die Dynamik zwischen Wissenschaftlichkeit und Illusionskunst in kompakten Bewegtbildinhalten ausdrückt. Dabei bietet ein medienpragmatischer Ansatz zu Plattformökonomien und Creator Cultures einen konzentrierten Blick auf das Hologramm als Attraktion. Anhand von Fallstudien, die von YouTube-Tutorials und Museumsobjekten über Werbung und Special-Effects-Produktionen bis hin zu Live-Konzerten und Reality-TV reichen, wird die Bedeutung des Hologramms im Kontext aktueller Medienumbrüche befragt. Als vielversprechende Zukunftstechnologie – so eine zentrale These meiner Arbeit – lässt sich das Hologramm nie vollständig auf einen bestimmten Gebrauch oder Zweck festlegen, sondern bleibt stets als imaginäres Modell erhalten, das um-funktionalisiert, um-formatiert und um-performt werden kann.
Profil
Clara Podlesnigg war von September 2020 bis Juni 2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“ an der Philipps-Universität Marburg. Im Mai 2024 schloss sie ihre Promotion ab. Seit September 2024 ist sie Postdoktorandin im Bereich Filmwissenschaft (Digitale Filmkulturen) der Goethe-Universität Frankfurt. Sie ist Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift Open Cultural Studies. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Skandinavistik an den Universitäten Wien und Umeå und absolvierte das internationale Masterprogramm Cinema Studies an der Universität Stockholm. Sie verbrachte ein Jahr als wissenschaftliche Volontärin im Filmmuseum Düsseldorf, wo sie sich auf die kuratorische Arbeit im Archiv und Kino spezialisierte, und arbeitete anschließend im DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum sowie an der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA). Im Wintersemester 2022/23 sowie im Sommersemester 2024 war sie Lehrbeauftragte für Filmwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
podlesnigg[at]em.uni-frankfurt.de