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Zsombor Bobák
Doktorand_In, zweite Kohorte (2020-2023)

Cruising Invisible Histories: Methoden Queeren Archivierens zur Belebung von LGBTQ+-Geschichten durch Bewegtbilder in Zentrial- und Osteuropa

Dieses Dissertationsprojekt untersucht besondere queere Archivierungspraktiken in bewegten Bildern, die darauf abzielen, LGBTQ+-Geschichten in Mittel- und Osteuropa auszugraben, (neu) zu konstruieren, (neu) vorzustellen und durch ihre künstlerischen und kreativen Prozesse zu beleben. Der Anstoß für das Projekt ist die Frage, wie man sich die Zukunft von LGBTQ+-Communities in dieser Region vorstellen kann, wenn ihre Vergangenheit ausgelöscht ist. In diesem Sinne möchte ich die Möglichkeiten und Grenzen der Aufarbeitung der Geschichte in Mittel- und Osteuropa durch queere filmische Interventionen erforschen und gleichzeitig die Rolle von bewegten Bildern in der Geschichtsschreibung von LGBTQ+-Communities untersuchen. Das Dissertationsprojekt taucht in eine sich ständig entwickelnde, vielfältige und fließende Arena von Bewegtbildkulturen ein und stellt die heteronormativen Strukturen, auf denen die Filmgeschichte aufgebaut ist, in Frage. Es befasst sich mit einer Vielzahl von queeren Betrachtungs- und Gestaltungsweisen, die die Grenzen zwischen Zentrum und Peripherie, kanonisch und nicht-kanonisch, fiktional und dokumentarisch, filmisch und nicht-filmisch verwischen. Letztlich betrachte ich das bewegte Bild in dieser Untersuchung als einen entscheidenden Ort des sozialen Aktivismus und als Katalysator für soziopolitischen Wandel, und ich möchte die Mittel verstehen, durch die die Fallstudien meines Projekts ihre transformative Kraft entfalten.

Fig. 1:
Screenshot aus Hot Men Cold Dictatorships (Mária Takács, 2015), Vimeo.
Fig. 2:
Screenshot aus Misunderstanding (Piotr Majdrowicz, 1978), Enthusiasts Archive.
Fig. 3:
Screenshot aus The Lure (Agnieszka Smoczyńska, 2015), Kino Świat, 2016.
Fig. 4:
Jaanus Samma: NSFW. A Chairman’s Tale, 30. September 2021, jaanussamma.eu

Profil

Zsombor Bobák ist Doktorand im Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“. Er studierte Film und visuelle Kultur im Rahmen des Liberal Arts and Sciences (B.A.)-Programms des Amsterdam University College und schloss sein Studium in Heritage Studies: Preservation and Presentation of the Moving Image (M.A.) an der Universität von Amsterdam ab. Er beteiligt sich regelmäßig an der Arbeit des TEDDY Award, dem queeren Filmpreis der Berlinale. Seine Hauptforschungsinteressen sind queeres Kino, Porn Studies, Filmfestival Studies und Archivierungspraktiken.

 

bobak[at]em.uni-frankfurt.de

Mitglieder
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