Was will das Hologramm?
Kaum etwas vermittelt ein so starkes Gefühl von Zukünftigkeit wie das Hologramm. Dreidimensionale, schillernde und halbtransparente Bilder, die im Raum schweben – so hat sich ihre Ästhetik in die Popkultur eingeschrieben. Als ganzheitliche Darstellungen, die Leinwand und Bildschirm überwunden haben, erheben Hologramme den Anspruch, immer neue und faszinierende Bilder zu sein. In ihren unterschiedlichen Erscheinungskontexten wie Labor, Film, Konzert, Museum oder Wahlkampf sind Hologramme nicht nur fesselnde Bilder zur Anschauung, sondern versprechen für die Zukunft immer grenzenlosere und bequemere Formen der Erfahrung. In meinem Projekt untersuche ich vier verschiedene Gebrauchskontexte von Hologrammen: YouTube-Tutorial, Live-Konzert, urbaner Raum und die Blockchain. Die Hologramme, die ich untersuche, sind zwar nicht holographisch im engeren Sinne, arbeiten aber dennoch mit diesem assoziativen Begriff. Ich verstehe mediale Praktiken des Hologramms als technologische Versprechen, die sich nie vollständig auf einen bestimmten Gebrauch oder Zweck festlegen lassen, sondern immer als imaginative Vorlage bewahrt werden, die um-funktioniert, um-formatiert und um-performt werden kann.


Profil
Clara Podlesnigg ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Skandinavistik an den Universitäten Wien und Umeå, und absolvierte das internationale Masterprogramm Cinema Studies an der Universität Stockholm. Sie verbrachte ein Jahr als wissenschaftliche Volontärin im Filmmuseum Düsseldorf, wo sie sich auf die kuratorische Arbeit im Archiv und Kino spezialisierte, und arbeitete anschließend im DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum sowie an der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA).
podlesnigg[at]em.uni-frankfurt.de