Black box or not: How LGBTQ+ content creators are holding tech giants’ algorithms accountable
Die algorithmische Diskriminierung von LGBTQ + -Gemeinschaften durch Dämonisierung oder Löschung von Inhalten in den sozialen Medien wurde in den letzten Jahren von Wissenschaftlern in verschiedenen Disziplinen zunehmend kritisiert (Noble 2018, Eubanks 2017). Allerdings haben nur wenige Wissenschaftler untersucht, wie Social-Media-Nutzer sich des Problems zunehmend selbst bewusst werden. In diesem Zusammenhang soll analysiert werden, wie die Ersteller von LGBTQ + -Inhalten auf Social-Media-Plattformen wie YouTube und TikTok algorithmische Vorurteile verstehen und diese bekämpfen. Das Projekt untersucht, wie Benutzer neue Technologien auf eine Art und Weise nutzen, die nicht von privaten Unternehmen beabsichtigt ist, insbesondere unter Berücksichtigung der Geheimhaltung ihrer Funktionsweise. Das Ziel dieses Projekts ist es, bestehende Diskurse über algorithmische Voreingenommenheit unter Berücksichtigung der Perspektive einer sozialen Bewegung zu erweitern. Diese Studie untersucht, wie Inhaltsersteller algorithmische Verzerrungen in Frage stellen, während sie weiterhin aktive Mitglieder der Plattformen sind, die sie als diskriminierend empfinden. Schließlich zielt dieses Projekt darauf ab, die Mobilisierung von LGBTQ + -Inhaltserstellern mit der bestehenden Lobbyarbeit gegen algorithmische Verzerrungen zu verbinden. Methodisch wird dieses Projekt hauptsächlich aus einer multimodalen Online-Ethnographie sowie Online- und persönlichen Interviews mit Erstellern von Inhalten bestehen. Diese Forschung ist insbesondere auf partizipative Handlungsmethoden ausgerichtet, die darauf abzielen, die Stimmen der LGBTQ + -Gemeinschaften in diesem Prozess zu stärken.
Profil
Alex Chartrand ist Doktorand in Communication Studies an der Concordia University in Montreal. Seine Dissertation beschäftigt sich mit algorithmischen Kontroversen über Social-Media-Plattformen und wie LGBTQ + -NutzerInnen und AktivistInnen zunehmend dagegen mobilisieren. Dabei erforscht er wie YouTuberInnen algorithmische Verzerrungen wahrnehmen und wie sie ihr Aktionsrepertoire beeinflussen bzw. wie BenutzerInnen ihren Aktivismus verstehen und gleichzeitig aktive Mitglieder dieser Social-Media-Plattformen bleiben. Alex hat einen Master in Politikwissenschaft von der Université de Montréal und war Gastwissenschaftler an der Universität der Philippinen Diliman. Seit 2017 moderiert und produziert Alex die Radiosendung Avez-vous du WiFi? für CISM-Radio, in dem er sich mit digitalen Medien und neuen Technologies auseinandersetzt.