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Laura Teixeira
Doktorand_In, zweite Kohorte (2020-2023)

Decolonizing Moving Image Art

Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, die Besonderheiten der Präsentation, Archivierung und Theoretisierung von Bewegtbildkunst im globalen Süden zu beleuchten. Ein paradigmatisches Beispiel für die jüngsten Entwicklungen in diesem Bereich ist die Biennale für zeitgenössische Kunst Sesc_Videobrasil, die vom Kulturverein Videobrasil in São Paulo, Brasilien, organisiert wird. Was 1983 als nationales Festival begann, bei dem vor allem VHS- und U-Matic-Videobänder gezeigt wurden, wandelte sich allmählich zu seinem heutigen Format einer internationalen Kunstbiennale, die für Werke in allen möglichen Medien offen ist. Im Zuge dieser Entwicklung setzte Videobrasil auch auf Partnerschaften mit anderen Akteuren aus dem „Süden“, in einer Art „parallelen Netzwerk“ zur hegemonialen Kunstwelt aus Westeuropa und den USA.

Um die Eigenheiten von Videobrasil und seinen Partnern vollständig zu erfassen und zu analysieren, beabsichtige ich, die bestehende Debatte um die neuen Konfigurationen des Films im Kontext der Gegenwartskunst um postkoloniale Analyserahmen zu erweitern. Verschiedene Ansätze, wie Dekolonisierung oder Lokalisierung hybrider Kulturen, werden hilfreich sein, um die ästhetischen, sozialen und politischen Auseinandersetzungen zu verstehen, die den Umgang mit Bewegtbildkunst heute weltweit prägen.

Fig. 1:
Dana Awartani, I Went Away and Forgot You. A While Ago I Remembered. I Remembered I’d Forgotten You. I Was Dreaming, 2017, installation: sand, natural pigment and video (22’, no sound). Exhibition view at 21st Contemporary Art Biennial SESC_Videobrasil. Photo: Laura Teixeira, January 2020.
Fig. 2:
Mônica Nador & Bruno Oliveira, Dando bandeira, 2019, digital print on fabric. Exhibition view at 21st Contemporary Art Biennial SESC_Videobrasil. Photo: Laura Teixeira, January 2020.
Fig. 3:
Ana Carvalho, Ariel Kuaray Ortega, Fernando Ancil & Patrícia Para Yxapy, Jeguatá - caderno de viagem, 2018. Installation: videos and objects. Exhibition view at 21st Contemporary Art Biennial SESC_Videobrasil. Photo: Laura Teixeira, January 2020.

Profil

Laura Teixeira ist Kuratorin und lebt in Berlin, Deutschland. Sie arbeitet derzeit an ihrer Dissertation im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Konfigurationen des Films“ an der Goethe Universität Frankfurt und leitet das Días de Cine – Lateinamerikanisches Filmfest. Sie war Assistenzkuratorin am Museum MMK für Moderne Kunst und Filmkuratorin am DFF Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, wo sie u.a. von 2017 bis 2020 gemeinsam mit Prof. Vinzenz Hediger die Reihe Lecture&Film organisierte. Ihren Bachelor-Abschluss in Filmwissenschaft erwarb sie an der Universidade Federal de São Carlos (UFSCar) in ihrem Heimatland Brasilien, bevor sie einen Master-Abschluss in Médiation Culturelle an der Université de Liège, Belgien, und einen zweiten M.A. in Curatorial Studies an der Städelschule und an der Goethe Universität in Frankfurt absolvierte. Im Wintersemester 2023-24 hatte sie einen Lehrauftrag an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zum Thema „Devouring Brazilian Film Histories“.

 

teixeira[at]tfm.uni-frankfurt.de

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