Kleine Fernsehspielgeschichten – Eine historiographische Annäherung an die Arbeit einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkredaktion zwischen Film- und Fernsehgeschichte
Das Dissertationsprojekt rückt die ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel (DkF) in den Fokus, die seit ihrer Gründung 1963 der Förderung von Nachwuchsfilmemacher:innen aus dem In- und Ausland verpflichtet ist. Der wöchentliche Sendeplatz bietet spätestens seit Verlegung in den späten Abend (meist um Mitternacht), und der damit verbunden Aufhebung einer konkreten Längenvorgabe (was insbesondere für die Programmlogik von Sendeanstalten extrem ungewöhnlich ist), eine überdurchschnittliche Freiheit für Redaktion und Filmemacher:innen. Die so entstandenen, für die deutsche Fernsehlandschaft eher unkonventionellen Eigen-, Koproduktionen und Ankäufe des DkF bilden ein heterogenes, aber doch klar definiertes Korpus. Ein signifikanter Teil der Eigenproduktionen erfuhr dabei nicht nur eine Fernseh-, sondern auch eine Kinoauswertung. Unter Einbezug von (digitalisierten) Sende- und Archivdaten, sowie Interviews mit Redakteur:innen, lässt sich ein komplexes Bild der Arbeit der Redaktion an der Schnittstelle von Film- und Fernsehgeschichte zeichnen. Es wird versucht, historische Konstellation zu konturieren, die Diskurse zum Fernsehfilm verkomplizieren, ohne aber zwingend die so entstehenden Spannungen aufzulösen. Neben inhaltlichen sollen dabei auch methodische Fragen zu (datenbasierter) historiographischer Arbeit adressiert werden.
Profil
Fabian Kling arbeitet seit 2022 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Mediendramaturgie lehrt und an seiner Promotion arbeitet. Seit 2024 ist er außerdem im von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekt Digital Cinema-Hub (DiCi-Hub) beschäftigt. Bis 2016 studierte Fabian Kling Medien Design (B.A.) an der DHBW Ravensburg und arbeitete nach seinem Abschluss in der Werbebranche als Art Director für Bewegtbildprojekte. 2017 begann er ein Studium der Filmwissenschaft (B.A.) und Mediendramaturgie (M.A.) an der JGU. Beide schloss er 2022 ab, letzteres mit der Arbeit „Die digitale Kartografie als Methode der Filmhistoriografie“.