The K-Pop-Industry, Distribution, K-Branding and Fandom: A Praxeological Approach
K-Pop ist ein globales, kulturelles und wirtschaftliches Phänomen, das weit über die Musik hinausgeht und eng mit dem „K-Branding“ verknüpft ist. Die K-Pop-Industrie dient als „new growth engine“ (Jin, 2016) der Koreanischen Welle und spielt eine zentrale Rolle in der weltweiten Rezeption Koreas. Im Fokus dieses Dissertationsprojekts steht die Verbreitung von K-Pop durch vielfältige Distributionsstrategien und -praktiken sowie die Auswirkung und Anverwandlung dieser Strategien in den adressierten Publikumssegmenten. Im Zentrum stehen hierbei verschiedene Formate der Idol-Industrie, sowie K-Pop Fandoms in Südafrika, Deutschland und Südkorea.
Durch einen praxeologischen Ansatz wird die aktive Rolle von Fans untersucht, die durch Praktiken wie das Sammeln von Fotokarten, die Nutzung von Plattformen wie Weverse und die Teilnahme an TikTok-Challenges die Produktion und Distribution beeinflussen. Gleichzeitig werden geografische und kulturelle Unterschiede in der Rezeption und Anpassung von K-Pop-Formaten deutlich. Die Kombination von Medien- und Fandom-Studien ermöglicht dabei ein Verständnis der K-Pop-Industrie als dynamisches und globales Phänomen.
Profil
Tabitha Adler ist Doktorandin der Medienwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt und Mitglied des Verbundprojekts CEDITRAA (Cultural Entrepreneurship and Digital Transformation in Africa and Asia). Sie erhielt ihren Master der Medienkulturwissenschaft von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wobei sie sich zuletzt auf die Themen K-Pop, Gender und soziale Medien konzentrierte. Seit 2023 forscht Tabitha im Rahmen von CEDITRAA zur K-Pop-Fandom in Südafrika, die Rolle von Fans koreanischer Popmusik als kulturelle Diplomaten, die gesellschaftliche und politische Position von K-Pop und Distributionspraktiken der K-Pop-Industrie.