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Why Don’t You Look Somewhere Else? Klausurtagung
27.06.2019 – 28.06.2019
Kloster Eberbach, Eltville

 

Ein immer wiederkehrendes Thema unserer Arbeit im Graduiertenkolleg ist die Anerkennung dessen, was in den verschiedenen, oft allgegenwärtigen Konfigurationen des Films häufig übersehen wird, was sich am Rande des Films befindet und angeblich für die von uns untersuchten Objekte von geringer Bedeutung ist. Diese zweitägige Klausurtagung untersuchte Perspektiven, die unsere Aufmerksamkeit von dem ablenken, was wir glauben betrachten zu müssen, um zunächst woanders hinzuschauen. Anstatt den Betrachtungsrahmen zu erweitern, schlugen wir einen völlig anderen Beobachtungsort vor, der mit Vorstellungen von Vorder- und Hintergrund, Text und Paratext, Mittelpunkt und Rand nicht vollständig erfasst werden kann. Was passiert, wenn man sich zum ersten Mal mit einem TED-Vortrag über VR-Technologien befasst, anstatt sich auf den Dokumentarfilm selbst zu konzentrieren? Warum sieht man sich keine Comics in frühen Fachzeitschriften  an, um zeitgenössische Spezialeffekte in King Kong zu verstehen? Was ändert sich, wenn man auf  Stockfotographie achtet, um Filme über Abu Ghraib zu verstehen? Warum schaut man nicht woanders hin?

 

Die Struktur unserer Konferenz basierte auf dieser Provokation. Alle drei Panels wählten ein Objekt (einen Ton, ein Foto und ein Video) als Ausgangspunkt oder Impuls für das folgende Panel aus. Bei diesem Experiment dabei waren auch unsere beiden keynote speakers, Sumanth Gopinath, Associate Professor für Musiktheorie an der University of Minnesota, und Ute Holl, Professorin für Medienwissenschaft und Medienästhetik an der Universität Basel. Das Konferenzkonzept führte uns in verschiedene, manchmal unerwartete Richtungen.

 

Der berühmte caption contest des New Yorker setzt auf jenes Unerwartete. Die Bildunterschrift, die den Wettbewerb gewinnt, entspricht nicht genau dem Bild, sondern ist ein Text, der den herkömmlichen Fokus des Bildes stört. Wir experimentierten mit diesem Modell des caption contest  und wählten ein Bild aus, das uns durchaus vertraut war: ein Standbild aus einem beliebten TV-Trailer, der im Kloster Eberbach gedreht wurde. Die folgende Bildunterschrift lenkte unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf unser gegenwärtiges, sondern auch auf unser zukünftiges Experiment.

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