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Die 69. Berlinale
07.02.2019 – 17.02.2019
Berlin

 

Die 69. Berlinale ist leider schon wieder vorbei. Was übrig bleibt, sind abgefasste Broschüren, geknickte Tickets, der selbstgeschriebene Festivalkalender auf dem die Prioritätenliste von Filmen verzeichnet ist, und auch noch etwas olles Popcorn, das zu Hause in der Manteltasche gefunden wurde. Was unsere kleine Gruppe diesjähriger Festivalbesucher_innen bleibt, sind Schärfeeinstellungen, die in, mit und durch filmische Bewegtbilder vorgenommen werden, die über nationalstaatliche Dimensionen und Generationenfragen hinauszugehen.

In African Mirror (Mischa Hedinger, CH 2019) wurden Zuschauer_innen Teil einer filmischen Exkursion, die sich ansieht, wie Europa Afrika als Projektionsfläche für seine eigenen Wünsche und Vorstellungen, Frustrationen und Ängste in Dienst nahm‘ und nimmt. Thomas Heise lässt das Publikum durch seinen Dokumentarfilm Heimat ist ein Raum aus Zeit (D 2019) Teil seiner Familie werden. Dies geschieht nicht nur durch die Zeit, die Zuschauer_innen während des 218 Minuten dauernden Films mit Heises Film teilen. Auch porträtiert Heise, anhand von Briefen, Zeitschriften, und Notizen die Zeit des Terrors unter dem Regime des Nationalsozialismus, die nicht spurlos an der Familie vorbei ging. Nikolaus Geyrhalters Erde (A 2019) schließlich lässt bewegte Bilder zur Erdoberfläche werden, denn das Publikum betrachtet mit dem sich stets verändernden Filmbild die Veränderung der Oberfläche der Erde, welche durch Großbaustellen wie Erdölraffinerien, Kohleabbau, oder Untertunnellungen tagtäglich vorgenommen wird.

Fig. 1:
Tunnelbauarbeiten am Brenner Basistunnel zwischen Italien und Österreich, Erde (Nikolaus Geyrhalter, A 2019), Still.
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